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Kroatien Reise 2007
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Kroatien Reise - Seite 5


Mittwoch, 17. Oktober 2007: Krk - Slovenische Grenze

Um 7.30 Uhr fahren wir los. Hinauf auf den Hügel an die Morgensonne. Dort kochen wir Tee und Kaffee, frühstücken gemütlich. Wir fahren den holprigen Weg über die Insel zurück Richtung Festland. Auf Krk hat es einen Flugplatz der 70er Jahre. Nachdem wir unsere ID gezeigt haben, dürfen wir auf den Parkplatz fahren und aufs Gelände. Der grosse Parkplatz ist voller Autos, doch Menschen treffen wir nur wenige im Flughafengebäude. Zwei Sekuritasmänner, die Frau an der Kaffeebar, zwei Damen an der Informationstheke und Reinigungspersonal. Heute landet genau ein Flugzeug aus London auf dem Flughafen Krk. Alexander ist ganz aus dem Häuschen. Er interessiert sich brennend für alles auf diesem verlassenen Flughafen und vergleicht Gesehenes mit „seinem“ Flughafen Kloten. Zahlreiche Fotos werden geknipst.
Nach einem kleinen Abstecher nach Voz, wo wir eine super Aussicht auf die Brücke haben, die das Festland und Krk verbindet, fahren wir nach Rijeka. Die Grossstadt ist überfüllt mit Autos und Alexander steuert den 2DM geschickt durch das Chaos. Parkiert wird hier überall, auf Trottoirs und auf Einspurstecken vor Ampeln. Nach einer anstrengenden Fahrt machen wir Rast bei einer Deponie. Jemand will uns wegschicken, doch als wir erklären nur eine Stunde zum Mittagessen zu bleiben, müssen wir nicht gehen. Nach Suppe, Wurst und Brot suchen wir im Dorf eine Einkaufsmöglichkeit. Wir wollen vor Slowenien noch unsere Kunas loswerden. Im kleinen Konzum kaufen wir Lebensmittel und 3 Flaschen Olivenöl. Unsere Weiterfahrt führt uns durch schöne Wälder und kleine Dörfer nahe an die Grenze. Im Wald finden wir einen gut geschützten Übernachtungsplatz. Alexander berechnet den bisherigen Dieselverbrach auf 100km. Er berichtet uns ein Oeko- 2DM zu haben, da wir lediglich 25 Liter Diesel brauchen. Die neuen Pneus machen’s aus.


Donnerstag, 18. Oktober 2007: Slovenische Grenze - Col Alto (I)

„SCHEISSE!" Mitten in der Nacht halt ein Schrei durch den 2DM. Alexander hat einen Alptraum. Er träumt, sein 2DM werde überschwemmt und er stehe hilflos daneben. Seit dieser Nacht weiss ich, dass ihm der 2DM seeeeehr viel bedeutet.
Es ist 8°C im Wagen. Ich habe Mütze und Wollhandschuhe an. Wir sind am aufräumen der Matratzen als ein Lastwagen auf unserer Höhe am Strassenrand hält. Und hält und hält. Wir trauen uns kaum zu atmen. Kurz darauf hält auch noch ein PW. Dabei ist diese Strasse verlassen und kaum befahren. Leise machen wir alles fahrfest und starten den Motor. Mit grossen Augen werden wir angesehen als der 2DM plötzlich aus dem dichten Wald auf die Strasse sticht. Wir sehen nun, dass es Holzfäller sind, die hier zu arbeiten beginnen. Kurz darauf halten wir wieder, um zu frühstücken. Das heisst: mal wieder erst lange abzuwaschen.
Ein Auto mit deutschem Kennzeichen hält. Es ist Heinz und seine Frau, die hier leben. Sie machen Alexander Komplimente für den 2DM und laden uns ein, sie in Buzet zu besuchen. Allerdings sind sie gerade auf dem Weg zum Flughafen. Sie verbringen 9 Tage Ferien in Deutschland. Wir tauschen 2DM Postkarte gegen Visitenkarte und frühstücken endlich. Heinz hat uns erklärt, wo wir am schnellsten zur slowenischen Grenze kommen. Wir fahren also los. Ein einsames Strässchen, auf dem wir kein Auto treffen und man auch kaum kreuzen könnte.
Wir befürchten wieder zu einer offenen, illegalen Grenze zu kommen. Doch zu unserem sehr grossen Erstaunen, kommen wir an einen kleinen kroatischen Zoll. 3 Personen sitzen in ihren Häuschen, kommen raus und sehen sich unsere Dokumente an. Auch einen Blick in den Camper werfen sie. 50 Meter weiter folgt der slowenische Zoll. Ohne Probleme passieren wir. Wir fahren durch Slowenien, tanken günstigen Diesel und passieren die Grenze nach Italien.
Der italienische Zöllner stellt uns eine Frage, welche wir bis heute nicht verstehen. Irgendwann sagt er genervt: I Svizzeri! Und winkt uns durch.
In Trieste machen wir eine Kaffee- und Mittagspause und essen feine Foccaci. Wir planen die weitere Route und Alexander und David möchten mal wieder einen Pass erklimmen. Das TomTom ist wieder aktiv und weist uns den Weg nach Poderone. Wir fahren weiter nach Avini. Der 2DM schleicht unter einer 3.20 Meter tiefen Brücke durch, obwohl er 3.50 Meter hoch ist. Die Männer haben ihre Freude und ich mache die Augen zu.
Zwei Minuten später folgt die Erkenntnis: Wir sind falsch gefahren und hätten gar nicht unter der Brücke durch müssen!!
Beim nächsten Kaffeehalt folgt eine grosse Diskussion mit italienischen Bauarbeitern, die begeistert vom 2DM sind. Auch der Wirt zeigt uns stolz seine Sammlung von alten Motorrädern.
Im Schneckentempo geht es jetzt aufwärts auf den Pass Col Alto auf 1200 Metern über Meer. Oben staunen wir nicht schlecht. Ein ganzes Tourismusdorf mit Strassenkreisel treffen wir auf dem Pass. Wir haben keine Lust zwischen Hotels zu campen und wollen weiterfahren. Unsere Route ist mit einem Bus- und Lastwagenverbot gekennzeichnet. Doch auch die 3.00 Meter Höhenbeschränkung schreckt die wagemutigen Männer nicht ab, weiterzufahren. Meine Intervention, doch besser umzukehren wird überstimmt. „Das gaht scho“ tönt es zweistimmig. Kurz nach dem Pass finden wir einen Übernachtungsplatz. Es ist eisig kalt und oben auf den Bergen liegt Schnee. Ich erkundige mich nach Schneeketten. Man will mich beruhigen mit einem einfachen „Haben wir dabei“.
Der Übernachtungsplatz liegt an der Mauer eines kleinen Stausees. Alexander kommt kurz sein Traum hoch. Doch er findet, der Stausee habe zu wenig Wasser, um über die Mauer zu treten und seinen 2DM zu überschwemmen.
Alexander halten die eisigen Temperaturen nicht von einer Dusche ab. Brrrr… Wir kochen feine Spaghetti mit Sauce, Spiegelei und Salat.
Vor dem Einschlafen denke ich: Ich hoffe unsere Talfahrt morgen möge gut gehen.