Wir erwachen, das heisst
Alexanders Wecker piepst… Es ist stockfinster, die Sterne stehen noch
am Himmel und wir beschliessen noch ein wenig weiter zu schlafen. Um 7.
30 Uhr wird es hell und wir beginnen zu frieren im 11°C kalten 2DM.
(Irgendwann werde ich mich noch nach diesen 11 Grad sehnen…)
Nach kurzer, eiskalter Katzenwäsche am Fluss kochen wir Tee und Kaffee
und frühstücken. Mutter's Brot schmeckt wunderbar. Mit dem Kaffee ist
Alexander weniger zufrieden. Da David und ich keinen Kaffee trinken,
muss Alexander erst noch das 1 Personen-Espresso-Kochrezept
herausfinden. Nach dem Abwaschen und den Begegnungen mit Fussgängern,
Velofahrern, Cowboyreitern und Kühen fahren wir der Sonne entgegen.
Schnell wird es warm in der Führerkabine. David aktiviert das TomTom,
das uns zielsicher durchs Südtirol führt.
Bei einer Znünipause auf einer Autobahnraststätte wird der 2DM von
Touristen bestaunt und fotografiert. Wir fahren an vielen Obstplantagen
vorbei nach Trento und weiter nach Bassano del Grappa. An den
Strassenrändern verkaufen viele Bauern ihre Mele e Patate. Wir stoppen
und wollen Patate kaufen. Der Bauer will uns einen 10kg Sack verkaufen,
was uns denn doch etwas zu viel ist. Alexander befürchtet schon 2
Wochen lang Patate essen zu müssen. An einem Fluss machen wir eine
Mittagspause. Wir essen Suppe und Brot und „Blachen rauf“. Auf einer
sehr holprigen Strasse kommen wir Venedig näher. Ich liege hinten im
2DM und werde bei jedem grossen Schlagloch fast an die Decke gespickt.
Wieder einmal braucht der 2DM seine Nahrung: Diesel. Wir tanken und
erreichen am frühen Abend den Flughafen in Venedig. Lange suchen wir
einen Platz zum Übernachten. Alexander fährt souverän alle
Flughafenparkplätze ab. Ohne Erfolg, alles ist besetzt. Doch auch diese
Suche hat ein Ende und wir finden einen Campingplatz gleich beim
Flughafen. Der Campingwart freut sich über einen speziellen Camper und
lässt uns auf den Platz. David und Alexander freuen sich über einen
Platz direkt an der Flugpiste, ich mich über eine warme Dusche. David
ist wieder hungrig, wie schon den ganzen Tag über und wir kochen viel
Reis mit Currysauce und Spiegeleiern. Bei Kerzenschein geniessen wir
das Mahl und vermissen ein gutes Glas Wein.
Nach dem Essen wird entschieden, das heisst bestimmt, dass ich für den
Reisebericht verantwortlich bin… Nun habe ich die Männer zum Abwaschen
geschickt, damit ich in Ruhe schreiben kann.
Montag, 08. Oktober
2007: Venedig
Die ersten startenden und
landenden Flugzeuge wecken uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück gönnen
wir uns eine lange Dusche. Man weiss nie, ob es für längere Zeit die
Letzte sein wird… Weiter geht’s nach Venezia! Nach einer halben Stunde
fahren wir über den Damm in Venedig ein. Wir finden einen
Camperparkplatz (kostet uns 18 Euro!) und fahren mit der Gondel bis zum
berühmten San Marco Platz. Die Häuser sind wunderschöne, alte Bauten. Überall
spazieren Tauben auf den Plätzen und in den Gassen herum. Ich mag sie
nicht besonders. (starke Untertreibung) Der Hunger treibt uns in eine
Pizzeria, wo wir feine Pizzen geniessen. Den Rückweg zum 2DM gehen wir
zu Fuss, was sich als nicht ganz einfach herausstellt. Die vielen engen
Gässchen sind wie ein Labyrinth. David stellt sich als selbstsicherer
Guide mehr oder weniger tauglich an. Lange suchen wir eine Brücke, die
es gar nicht gibt. Oder die Gässchen enden an einem Kanal. Wir finden
jedoch wieder auf den richtigen Weg zurück.
Alexander kauft sich in einem Spielzeugladen sein Traumwagen, einen
gelben Cinquecento. (Ich dachte immer der 2DM sei sein Traumgefährt.)
In einem Bistro trinken Alexander und David Kaffee und heisse
Schokolade bei einer bella ragazza an der Theke. Ich warte draussen.
(Eine Taube ist IM!! Bistro) Nach einem Gelato und vielen Fotos später
kommen wir zum 2DM zurück. Wir fahren los Richtung Trieste und bald
wird es dunkel. Wir haben Mühe einen geeigneten Übernachtungsplatz zu
finden. Auf einem Feldweg entdecken wir schliesslich einen grossen Baum
und stellen den 2DM darunter. (Der Baum ist heute ein wenig kleiner.)
Gut getarnt essen wir Bratkartoffeln mit Speck und Salat, geniessen
eine Flasche Wein und haben es lustig. Alexander will vor dem
Morgengrauen weiterfahren, deshalb gehen wir früh zu Bett.
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