Donnerstag,
06. Oktober 2005: Cirque de Navacelles – St. Alexandre
(Rhonetal)
Aufstehen mit dem
Pieps-Wecker da es hier im Tal weder Handyempfang noch Radio gibt. Die
Kälte ist in der Nacht einmal mehr über uns
hereingebrochen. Alexander steigt im Morgengrauen in den Motor um die
Motorenbremse zu sanieren. Dieser Tag wird schön. Die Sonne
scheint schon beinahe über den „Horizont“.
Unser Tal liegt noch im Schatten und wir freuen uns auf die ersten
Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Nach dem Morgenessen brechen wir auf.
Um den Motor aufzuwärmen, fahren wir zum Cirque de Navacelles.
Ins Dörfchen kommen wir nicht, da Fahrverbot, aber wir
können unsere vielen Weinflaschen Umweltgerecht entsorgen.
Während der Weiterfahrt auf der andern Seite der Schlucht
hinauf liegen Roger und Danja im Bett. Sie verpassen das Morgenerwachen
dieser traumhaften Gegend. Alexander und ich entschliessen uns
für ein weiteres Berg-und-Tal Strässchen. Zum guten
Glück haben wir so entschieden. Wir bewältigen zwar kaum Kilometer und das
Strässchen ist 2DM breit aber unbeschreiblich schöne
Landschaften entschädigen alles. Unser heutiges Ziel ist der
Pont du Gard. Um 13 Uhr packt uns wieder einmal der Hunger. Auf einem
Rastplatz vertilgen wir jegliche „Resten“ vom
letzten Tag. Ich rasiere mich wieder einmal. Die Sonne brennt heiss, es
gibt den obligaten Kaffee für Alexander. Um 16 Uhr erreichen
wir nach langem Staustehen um Nîmes den Pont du Gard. Der
Pont du Gard ist ein altes, römisches Viadukt, eine
Touristenattraktion. Die Luxustoilette lädt zum Verweilen ein.
Nach der Besichtigung des Meisterwerkes, welches ohne Mörtel
nur aus Steinen besteht, baden wir im Fluss. Die Damen weiter oben, wir
Männer machen FKK. Ich dachte zuerst nicht daran, in diesem
Fluss zu baden aber das Wetter und das saubere Wasser lud geradezu
ein. Wir liegen nun also im kaum 17° kalten, knietiefen Fluss.
Alexander und Roger nutzen danach die Luxustoilette um dem starken
Bartwuchs Einhalt zu gebieten. „Warmduscher“ sag
ich dazu;-). Es ist 18 Uhr, wir brechen auf, denn Nachtessen haben wir
noch nicht gekauft. Wir erreichen nach einigen Kilometern dann doch
noch einen rettenden Champion (Supermarkt). Was wir alles an Bier und
Wein in den Wagen hieven, ist nicht normal. Dann haben wir die
schwierige Aufgabe in der Dunkelheit ein Nachtlager zu finden. In der
Nähe eines kleinen Dörfchens „St.
Alexandre“ fahren wir durch ein Villenviertel. Irgendwann
finden wir ein Plätzchen direkt neben einem Weinrebenfeld. Ein
heikles Plätzchen, denn in der Nähe brennt Licht. Die
Gegend ist unheimlich, jeglicher Lärm ist weit herum zu
hören. Alexander und ich erkunden die Gegend und
hören von weit her wie Danja die Leiter aufstellt. Wir machen
die Fenster dicht, damit kein Licht von unserem Wagen zu sehen ist.
Unser heutiges Nachtessen ist einfach gehalten aber keineswegs
schlecht. Wienerli, Geflügelwienerli mit Baguette, Chips und
verschiedene Saucen: Mayo, Senf und natürlich Cocktail. Wir
haben alle lange gehungert, umso sehnlicher erwarten wir die heissen
Würstchen. Der Medoc Wein mundet. Er ist auch teurer als alle
bisherigen Weine. Die andern trinken Bier, viel Bier.
Müdigkeit macht sich um 23 Uhr breit und wir liegen auch schon
im Bett. Mit mulmigem Gefühl schlafen wir ein. In den Reben
haben wir nämlich einen Taschenlampenstrahl entdeckt und
Hundegebell war auch zu hören. Die Nacht ist aber sehr ruhig
und die Sterne glitzern.
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