2DM.ch: Individual- und Abenteuerreisen

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Frankreich im 2DM
Impressionen von David
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Frankreich Reise - Seite 1


Sonntag, 25. September 2005: Thalwil - Col du Berthiand (780m)

Punkt 8:15 steht Alexander vor meiner Türe. Ich bin total übernächtigt. Keine Stunde hab ich geschlafen dank der Schlagerparade. Hals über Kopf verlasse ich mit meinem Hab & Gut & der Gitarre die Wohnung. Danja und Roger warten bereits bei Danjas Wohnung auf den 2DM. Nach dem Einladen des Gepäcks geht’s über Gattikon durch das Sihltal in Richtung Genf. An einer Autobahnraststätte gönnen wir uns den ersten Kaffee und Gipfeli. Die ersten 2DM Bewunderer belagern uns. Auf der Fahrt in Richtung Genf schlafe ich tief. Der 1-Stündige Stau hab ich nur im Halbschlaf mitbekommen. In Payerne gibt’s zum Mittagessen Gnocci mit Ei, Mostbröckli und Gehacktem. Danja spendiert Dessert (selber gemacht). Weiter geht die Reise. Ich übe Gitarrengriffe, während Roger das Liederbuch studiert. Nach einem weiteren „Schönheitsschlaf“ erreichen wir die Grenze. Bereits auf französischem Territorium bemerkt Alexander, dass er weder Pass noch Identitätskarte bei sich hat. (Uns hätte er für dieses Missgeschick gelyncht ;-) ). Die ersten wunderschönen französischen Dörfer ziehen an uns vorbei. Es ist 18 Uhr. Es wird unglaublich schnell dunkel. In der Ferne bilden sich Gewitterwolken. Plötzlich sind wir mittendrin! Es ist ungefähr 20 Uhr und der Himmel schüttet aus allen Löchern. Blitze erhellen die Nacht im Sekundentakt. Eine wunderschöne Stimmung, ich liebe es. Bei Nantua entschliessen wir uns für den abenteuerlichen Weg über den Pass „Col du Berthiand“, wo wir dann auch hinter ein paar Bäumen gedeckt getarnt unser Nachtlager aufschlagen. Der Regen lässt nach, zum Nachtessen gibt’s Brot und Tee, niemand hat richtig Hunger.


Montag, 26. September 2005: Col du Berthiand - Limoges

Um 7 Uhr weckt uns eine charmante französische Damenstimme aus Alexanders Radio. Danja steht auf und macht „en Saumeis“. Na gut, jetzt sind wir wach... Nebel noch überall. Wenn es schönes Wetter wäre, hätten wir eine wunderbare Aussicht von diesem Ort aus. Als Morgenfitness gönne ich mir 10 Minuten joggen. Nach feinem Frühstück düsen wir los. Heutiges Ziel ist Limoges, wo Martina auf uns wartet. Eine sehr lange Strecke liegt vor uns. Wir realisieren das erst viel später... zu spät? Wunderbare Landschaften ziehen an uns vorbei. Ich übe Stunde um Stunde auf der Gitarre. Zwischendurch auch mal ein Nickerchen. Danja und ich albern den Ostschweizer Dialekt nach. Wir sollten jetzt eine Tankstelle finden, doch weit und breit ist keine! Hunger haben wir auch. Der erste „Supermarche“ den wir finden, schliesst genau im Moment unserer Ankunft. Die meisten Supermärkte haben auch eine hauseigene Tankstelle. Aber diese hier ist zu tief, wir kommen mit dem 2DM nicht unten durch. Nach 50 Kilometer Fahrt finden wir einen geöffneten Supermarche mit Tankstelle. Unser Einkaufswagen wird wacker voll! Danja und ich entschliessen uns für den günstigsten Bordeaux, 2 Flaschen. Ob das reicht? Auf dem Parkplatz essen wir Mittag. Es ist 14:30. Ein englisches Ehepaar fährt mit ihrem Lastwagen vor und bewundert den 2DM. Alexander hält seine berühmte Kurzführung um unser Gefährt. Es geht weiter. Noch liegen über 200 Kilometer vor uns. Zig Minuten später braucht Alexander seine berühmte Kaffeepause. Wir geniessen Kaffee, Brioche Chocolat und rauchen dazu Sweets. Wie Hippies sitzen wir am Strassenrand und beobachten den Sonnenuntergang. Es ist ein traumhaft romantischer Abend! Über eine halbe Stunde dauert der kitschige Sonnenuntergang. Danja und Roger geniessen ihn hinten im Wagen. Endlich, wir treffen in Limoges ein. Der Wegweiser „Gare SNCF“ bringt uns dann auch direkt zu Martina. Sie wartet in der edlen Bahnhofshalle auf uns. Alle Taxifahrer bestaunen (heimlich) den 2DM. Nach einigen Minuten Stadtrundfahrt entschliesst sich Alexander für einen eher unkonventionellen Nachtplatz. Er stellt ihn auf ein genug grosses Parkfeld irgendwo an einer Seitenstrasse. Kochen geht hier nicht gut. Wir haben aber Hunger. Kurzerhand wird alles Benötigte zusammengepackt und in den nächstgelegenen Park geschleppt. Wir lassen die Benzinkocher fauchen und kochen köstlichen Reis mit Rüebli. Dazu feines Rindsgehacktes an Sauce (Bordeaux, Rahm, Paprika, Salz). Dazu zum trinken... Bordeaux natürlich! ;-) Wir unterhalten uns noch ein paar Minuten, dann lassen wir Danja und Roger alleine. Wir schlafen wunderbar ein. Danja und Roger kommen erst sehr spät zurück. Ein Besoffener hat sie aufgehalten. Er demolierte zwei Autos rund um den 2DM.

Dienstag, 27. September 2005: Limoges

Heute ist keine grosse Reise angesagt. Wir bleiben in Limoges. Nach ein paar Minuten Fahrt durch die Stadt finden wir ein tolles Plätzchen für das Morgenessen. Direkt neben einem schönen Park lassen wir uns nieder. Leider ist weit und breit keine Toilette zu finden, deshalb müssen wir bis zum Bahnhof rüber laufen. Alexander und Danja öffnen mittels Schlüsseltrick die geschlossenen Toiletten. Das hätten sie lieber bleiben lassen, denn auf beiden Seiten (Männlein und Weiblein) gucken verdatterte WC-Besucher entgegen. Ich glaube, es war allen sehr peinlich;-). Wir kaufen Croissants. Martina und Roger waschen derweilen das schmutzige Geschirr von letzter Nacht. 10:30, wir suchen uns einen geeigneten Platz um den 2DM stehen zu lassen. Am Fluss Vienne finden wir diesen. Von hier aus erkunden wir die Stadt. Zuerst geht’s rauf zu einer Kirche. Ausgrabungen rund um die Kirche sind im Gange. Von aussen wirkt die Kirche langweilig, die Fenster öde. Im Innern ist die wahre Pracht zu sehen: wundervolle, farbige Fenster und Statuen. Hinter der Kirche befindet sich ein gemütlicher Park mit Blick in die Ferne. Wir bleiben und geniessen die wärmende Sonne. Das Wetter ist einfach einmalig, ein richtiger Herbsttag. Ob uns hier die „Meteo Schweiz“ spezielles Wetter bestellt hat? Uns überkommt nun doch der Hunger und wir machen uns wieder auf die Socken in Richtung Innenstadt. Malerische Gässchen und überfüllte Strassen wechseln sich ab. Nach längerer Suche und Nachfragen finden wir um 15 Uhr eine Crèperie. Es hat unheimlich viel Verkehr an diesem Platz und doch ist er sehr interessant. Alexander und ich fanden dies jedenfalls, während wir den französischen Damen hinterher schauten. ;-) Alexander und ich bekommen unseren Bauch einfach nicht voll. Alexander isst: 2 Crepes und Fleisch, ich esse 1 Crepe und viel Fleisch. Wie das Fleisch heisst, weiss ich nicht mehr... Bruscetta oder so hiess es;-). Wir haben mehr als genug gegessen. Unterwegs auf dem Rückweg finden wir eine Papeterie und anschliessend gibt’s Kaffee in einer lauschigen Gartenbeiz mit Aussicht auf einen belebten Platz. Die Sonne scheint in unsere müden Gesichter. Um 18 Uhr sind wir zurück beim 2DM und suchen unser Nachtquartier. Wir finden einen genialen Platz direkt am Ufer der Vienne. Die Menschen hier sind sehr freundlich. Viele Jogger und Hündeler sind unterwegs. Es wird langsam dunkel. Ich entschliesse mich für ein „Dämmerungsbad“ in der Vienne. Das Wasser scheint glasklar und sauber. Dann stehen wir drei Jungs auch schon nackig im 16°C kalten Wasser und waschen uns. Danja und Martina folgen uns... nur nicht ganz nackt;-). Herrlich, das Bad! Danja schwimmt minutenlang umher. Hunger! Wir essen Gnocci 3-Colore (Tomaten Oliven Mozarella). Köstlich diese Nachtessen in diesem fremden Land. Um 22 Uhr machen wir uns ohne Martina auf den Weg zu einem Konzert einer Gruppe aus Senegal und der Schweiz. Sie spielen afrikanische Musik. Der schwarze Bandleader spielt Gitarre, eine weisse Frau neben ihm Saxophon und Querflöte. Eine schwarze Frau auf der rechten Seite nutzt Rasseln und Wasser für Effekte. Es ist sehr spezielle Musik. Der Leader erzählt Geschichten. Wir gehen zurück und schlafen auch gleich in unseren Kajüten ein. Danja und Roger kommen einmal mehr erst sehr spät „heim“. Um 2:30 Uhr um genau zu sein. (Lärm)

Mittwoch, 28. September 2005: Limoges - La Rochelle

Tagwach um 8:30 Uhr. Gut geschlafen? Danja und Roger nur sehr kurz. Martina, Alexander und ich sind topfit. „riesen Gschnorr“. Martina holt frische Gipfeli und Brot. Gemütlicher feiner Zmorge. Grossabwasch, Morgentoilette. Um 11 Uhr fahren wir ab von unserem schönen Plätzchen. Es sind 250 Kilometer bis La Rochelle, viele Dörfchen und Städte dazwischen. Einmal mehr ein wunderschöner Tag mit Sonnenschein. Wir wissen noch nicht, was er uns alles bringt. Lassen wir uns überraschen. Um 16 Uhr essen wir einmal mehr auf einem Parkplatz eines Supermarktes Thon/Maissalat. Tanken ist einmal mehr schwierig, da wir 3m30 hoch sind und die Tankstelle nur 3m20. Zum Glück ist aber der Schlauch genug lang. Roger und ich füllen literweise Wasser ab. Alexander möchte heute noch seine ehemalige Gastfamilie besuchen, deshalb fahren wir zügig voran. Es wird 20 Uhr. Ein paar wenige „falsche Abzweigungen“ und wir stehen vor dem Haus. Alexander wird sofort erkannt und wärmstens empfangen. Es geht alles sehr schnell, ein paar Minuten später sitzen wir bei der Gastfamilie im Wohnzimmer. Es sind auch drei Sprachschüler hier. Eine Thunerin, Sonja, eine Französin und ein Mexikaner. Unterhaltungen quer über den riesigen Tisch in Französisch, Schwiizerdütsch und Englisch. Ich komm mir etwas verloren vor. Das meiste Französisch gesprochene verstehe ich zwar, kann darauf aber nicht antworten. Ein „Oui“ bringe ich grad noch hin. Es gibt Anis-Schnaps als Apèritifs. Danach Brot, Tomaten, Salami, Käse. Zum Hauptgang Spaghetti, Bohnen und feine Sauce dazu. Richtig, wir sitzen beim Nachtessen... ich habe es irgendwie schon am Nachmittag geahnt, dass es so rauskommt. Dann weiteres Essen... Wurst und Kohl, zum Dessert Feigenwähe. Zum trinken, wie kann es anders sein... Rosé. Wir sind vollgestopft, niemand mag noch mehr. Die Zeit schreitet voran, die Sprachschüler verschwinden nach und nach in ihren Betten. Wir reden bis 1 Uhr, dann folgt ein Dessert-Champagner. Heute hab ich genug Aklo... Alok... äh Alkohol. Danja und Roger verschwinden einmal mehr in der Dunkelheit der Nacht. Alexander, Martina und ich schlüpfen in unsere Schlafsäcke. 5 Minuten später liegen wir zu dritt auf dem grossen Bett und lachen und lachen. Wir hatten genug getrunken, wirklich! Süsse Träume bis 9 Uhr.